Die Schülerin Annabelle Laprell wird für zwei Wochen Delfine und Wale näher erforschen. Einmal mit Delfinen schwimmen - für viele ein Kindheitstraum, der nicht immer wahr wird. Annabelle Laprell erfüllt sich diesen kurzerhand selbst:

Die 17 Jahre alte Neusserin nimmt im Juni an einer Expedition des Programmes "Master MINT" der "Institut für Jugendmanagement Stiftung" Heidelberg auf den Azoren teil.

Und dabei steht nicht nur das Planschen mit den Säugetieren auf dem Programm: "Das wird harte Arbeit", sagt Annabelle. Denn neben der Forschung zu einem bestimmten Thema, muss am Ende auch ein Dokument mit allen Forschungsergebnissen verfasst werden. Wie ihre Aufgabe lauten wird, weiß die Schülerin des Gymnasiums Norf noch nicht. Am liebsten würde sie aber einzelne Tiere genauer unter die Lupe nehmen.

Damit sie dafür die perfekten Aufnahmen machen kann, hat sie schon das richtige Geschenk zu Weihnachten bekommen: eine Unterwasser-Kamera. Aber auch ein Tagebuch, ein Laptop und das Stoffschäfchen Heia haben den Weg in ihren Koffer gefunden. "Jeder Tag muss in meinem Tagebuch festgehalten werden, den Laptop brauche ich, weil wir häufig Vorträge halten müssen, und das Stoffschäfchen brauche ich zu meiner Unterstützung", sagt Annabelle.

Insgesamt zwei Wochen wird die 17-Jährige auf der Vulkaninsel Pico bleiben und die Meeresbewohner in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. "Im Zoo sind die Delfine immer da, aber im Meer haben sie die Möglichkeit, auf die Reise zu gehen", sagt Annabelle. Und manchmal kommen sie wieder an der Insel Pico vorbei, auf der Annabelle sie in Empfang nehmen kann. "Manche haben einen Chip, so dass man ihren Weg durch das Meer verfolgen kann." Anderen Säugern werden wiederum Proben von der Haut entnommen, um zu sehen, was sie gegessen haben.

Doch nicht nur Delfine wecken das Interesse der Schülerin, auch das größte Tier der Welt, der Blauwal, darf sich über eine nähere Untersuchung von Annabelle freuen. "Die sieht man nur leider nicht oft, aber es wäre natürlich toll, wenn ich einen sehen könnte." Aber wenn, dann weiß sie, dass sie die nächsten Tage keine Delfine mehr zu Gesicht bekommen wird. "Der heißt nicht umsonst Killerwal und die Delfine möchten dann nicht in dieser Gefahr schweben", sagt Annabelle.

Wenn ein Wal oder Delfin in Sicht ist, wird dem Forschungsteam von einem Wachmann, der auf einem Aussichtsturm das Meer überwacht, Bescheid gegeben. Dann geht es in Booten aufs offene Meer. Wichtig ist dabei natürlich der Sicherheitsabstand, um die Tiere nicht zu stören. Zur Unterstützung ist auch ein Tierpfleger aus dem Duisburger Delfinarium, Roland Edler, mit dabei. Bisher konnte Annabelle "diese intelligenten und schönen Tiere" nur in einem solchen Delfinarium betrachten. Doch ist das artgerecht? "Einerseits ist jedes Tier im Zoo gefangen, andererseits sind die zwei Delfinarien, die es in Deutschland noch gibt, qualitativ sehr hochwertig." Anders sieht es da bei den Walen aus: Bei einem Großteil der Tiere in Gefangenschaft klappt mit der Zeit die Rückenflosse um. Das passiere in der Natur nur, wenn sie krankhaft sind.

Da die Expedition außerhalb der Schulferien stattfindet, wird die Gymnasiastin vom Unterricht frei gestellt. Doch nicht nur die Unterstützung der Schulen ist wichtig: Um sich wie ein richtiger Forscher fühlen zu können, brauchen die Teilnehmer auch Förderer. Wer Annabelle unterstützen möchte, kann sich unter melden.

Quelle: NGZ

Lesen Sie hier einen weiteren Artikel im Stadtkurier.

GymNorf Farbschema klein