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Systemische Fortbildungsplanung

Die Fortbildungsplanung am Gymnasium Norf ist nach dem Referenzrahmen für Schulqualität in NRW ausgerichtet und orientiert sich an den Querschnittsthemen der Schulentwicklung. Dabei dienen sowohl die anstehenden Ziele und Aufgaben der Schule als auch der diesbezügliche Fortbildungsbedarf des Kollegiums als Planungsgrundlage zur Bestimmung der Inhalte. Daneben soll die Fachfortbildung bei Bedarf von den Fachschaften geplant und durchgeführt werden. Schulexterne Fortbildungen einzelner Kolleginnen und Kollegen sollen entweder im Auftrag der Fachschaft mit entsprechender Berichtspflicht erfolgen oder mit den Schulentwicklungsvorhaben vereinbar sein. In beiden Fällen wird ein Antrag an die Schulleitung gestellt. Schulinterne Fortbildung soll am Gymnasium Norf als Motor für Entwicklungs- und Veränderungsprozesse wirken und die Kompetenzen der Lehrkräfte systematisch weiterentwickeln. Aus diesem Anspruch ergeben sich wesentliche Gestaltungsmerkmale.

Prozesshafte Fortbildungsplanung

Um das Fortbildungsgeschehen nachhaltig zu gestalten wird Wert auf die Initiierung eines Lern- und Arbeitsprozesses gelegt: Die Pädagogischen Tage sind in ihrer Planung miteinander verzahnt und bauen aufeinander auf. Dabei sind die Leitthemen der Tage wie auch die Workshops miteinander verknüpft und auf die Schulentwicklungsziele ausgerichtet. Aus diesem Grund ist es nützlich mehr als einen Pädagogischen Tag pro Schuljahr durchzuführen.
Die Wirksamkeit von Fortbildung erhöht sich mit der Dauer der Fortbildungsarbeit und durch die Tatsache, dass in Teams gearbeitet wird, die Inhalte im Unterricht erproben und sich über ihre
Erfahrungen austauschen. Die Bildung fester Lerngruppen, die sich ein einen Fortbildungsprozess über einen längeren Zeitraum begeben, soll daher durch die Gestaltung der Pädagogischen Tage gefördert werden.
Die Einrichtung von Arbeitsgruppen, die aus diesen Lerngemeinschaften hervorgehen (Beispiel: Begabtenförderung) bzw. die Bildung von Fortbildungsgruppen, die aus bestehenden
Arbeitsgemeinschaften entstehen (Beispiel Inklusion), entsprechen dem Verständnis der Schule von Fortbildung als Teil der Schulentwicklungsarbeit. Diese Prozesse werden daher begrüßt und
unterstützt.

Kooperation mit Partnern

Zu Fortbildungsmaßnahmen im Haus werden regelmäßig auch Mitglieder der Schulgemeinde eingeladen, die keinen Lehrauftrag haben (Sekretärinnen, Schulsozialarbeiterin, Eltern).
Das Gymnasium Norf arbeitet bei der Planung und Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen eng mit regionalen Partnern zusammen (z.B. Kompetenzteam für den Rhein-Kreis Neuss,
Schulpsychologischer Dienst, S.I.N.U.S).
Die Schule versucht, Impulse von außen zu forcieren, indem sie ihre Netzwerkarbeit auch im Fortbildungsbereich fortführt. So werden Netzwerkpartner eingeladen, an Fortbildungsveranstaltungen in unserem Haus teilzunehmen (z.B. Projektpartner Lernpotentiale und Partner aus dem Regionalen Bildungsnetzwerk e.V.). Außerdem werden Fortbildungsprozesse in externer Netzwerkarbeit weitergeführt (z.B. im regionalen Netzwerk Lerncoaching).

Verfahrensschritte der Fortbildungsplanung

  1. Bedarfsanalyse
    Die regelmäßige Durchführung von systematischen Bedarfsanalysen ist eine Grundvoraussetzung unserer Fortbildungsplanung und erfolgt mittels online-Verfahren unter
    Zuhilfenahme des Programms Grafstat. Dabei sind die Angebote auf die Schulentwicklungsthemen abgestimmt, lassen aber stets auch freie Äußerungen zu.

  2. Konkrete Planung der Veranstaltungen
    Ausgehend vom ermittelten Bedarf werden Fortbildner kontaktiert und zu Vorgesprächen eingeladen. Die Gespräche sind offen für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen. Sie sollen der Priorisierung und Festlegung von Inhalten und Zielen der Maßnahme dienen. Es wird gewünscht, dass bei der Planung einzelner Veranstaltungen immer auch ein längerfristiger Fortbildungsprozess mitgedacht und geplant wird.Gegebenenfalls ergeben die Gespräche die Notwendigkeit weiterer Bedarfsabfragen für den weiteren Planungsprozess.

  3. Durchführung der Maßnahme
    Bei der Durchführung der Maßnahme steht die Anwendung der Inhalte in der Praxis im Fokus. Die Lehrkräfte sollen die Möglichkeit bekommen über ihre Arbeit in den Austausch zu
    kommen. Ziel der Fortbildungsmaßnahmen ist es, die Umsetzung ausgewählter Inhalte im Alltag gemeinsam möglichst konkret zu planen und zu verabreden.

  4. Evaluation der Maßnahme
    Die Wirkung der Fortbildungsveranstaltungen soll ausführlich evaluiert und reflektiert werden. Dabei werden elektronische Abfragen (Grafstat) eingesetzt, die eine Zielerreichung
    überprüfen und auch freie Äußerungen zulassen. Die Ergebnisse werden in Berichtform zusammengefasst und dem Kollegium zugänglich gemacht.
    Durch die prozesshafte Gestaltung ist ein Austausch über die Wirkung auch im Rahmen nachfolgender Vorgespräche und Folgeveranstaltungen möglich und erwünscht.
    Die Evaluationsergebnisse dienen als Grundlage für die weitere Fortbildungsplanung.

Transparenz und Teilhabe

Wichtige Grundsätze der Fortbildungsarbeit an unserer Schule sind die Möglichkeit zur Teilhabe und die Schaffung von Transparenz. Durch die Bedarfsabfragen und die Durchführung in Teilgruppen besteht die Möglichkeit, aber auch die Notwendigkeit zur Mitwirkung aller Lehrkräfte an der Fortbildungsplanung. Fortbildungsberichte, Planungspapiere und erhobene Daten liegen in Papierform im Lehrerzimmer aus, sind über das hausinterne Dokumentationssystem moodle einsehbar und werden regelmäßig in Lehrerkonferenzen und Arbeitsgemeinschaften vorgestellt. Über die online-Evaluationen gibt es immer die Möglichkeit zur Äußerung von Kritik und Verbesserungsvorschlägen.

Die aufbereiteten Daten aus den Evaluationen, aber auch Planungspapiere und Schlussfolgerungen sind in umfangreichen Fortbildungsberichten zusammengefasst. Es liegen bis Januar 2016 drei ausführliche Fortbildungsberichte in gebundener Form vor. Diese liegen in Papierform im Lehrerzimmer aus, sind aber auch über unser hausinternes moodle- System einsehbar und werden regelmäßig in Lehrerkonferenzen und Arbeitsgemeinschaften vorgestellt.

Informationen zur Finanzierung

Den Schulen stehen für der Planung und Durchführung von Fortbildungen Gelder der Bezirksregierung zur Verfügung, die ausschließlich diesem Zweck zukommen dürfen. Aus dem Fortbildungsbudget der Schule sind vorrangig Reise- und Materialkosten für die Moderatorinnen und Moderatoren der staatlichen Lehrerfortbildung zu begleichen. Honorarkosten für externe Referentinnen und Referenten fallen ebenfalls in das Fortbildungsbudget der Schulen. Schulen erstellen einen Nachweis über durchgeführte Fortbildungsmaßnahmen. Kolleginnen und Kollegen können beantragen, dass Ihnen Kosten, die zum Zwecke von Fortbildungsmaßnahmen entstehen, aus dem Fortbildungsetat erstattet werden. 

Aktuelle Entwicklung und Ausblick

 

Unterstützung der Nachhaltigkeit

Die aktuelle Entwicklung der Fortbildungsarbeit wird durch das Bedürfnis des Kollegiums bestimmt, Zeit für die Aufarbeitung der vielen Impulse und für die strukturierte Bearbeitung der Veränderungsprozesse zu bekommen. Es zeichnet sich ab, dass zu Gunsten einer nachhaltigen Entwicklung eine geteilte Vorgehensweise von Nutzen ist:

Im ersten Quartal des Schuljahres soll ein Pädagogischer Tag als „Impulstag“ geplant werden. Hier gibt es Vorträge und Unterstützung durch Moderatorinnen und Moderatoren, die Ideen einbringen. Im dritten Quartal des Schuljahres wird ein „Schulentwicklungstag“ durchgeführt, in dessen Rahmen die Arbeitsgruppen Konzeptentwicklung betreiben und Verfahrensweisen entwickeln können. Auch die Fachschaften sollen hier Zeit für Diskussionen und fachliche Entwicklungsgespräche finden, um die Querschnittsthemen auch konkret in die Unterrichtsentwicklung zu implementieren.

Unabhängig von ihrer Ausrichtung soll im Rahmen beider Fortbildungstage eine dezidierte Dokumentation für Transparenz sorgen. Die in hohem Maße standardisierten Arbeitsstrukturen sollen aber auch eine Qualitätsentwicklung initiieren.

Durch die starke Einbindung der neu gegründeten Steuergruppe für Schulentwicklung zusätzlich zum Lehrerrat sollen die Bedarfsorientierung sowie eine breitere Akzeptanz der Fortbildungs- und Schulentwicklungsarbeit erreicht werden.

Um Widerstände im Change-Management für eine Konsolidierung der Entwicklungsvorhaben zu nutzen, sind Feedbackschleifen, die Akzeptanz von Umwegen und ein gemäßigtes Tempo der schulischen Entwicklungsarbeit von großer Bedeutung. Auch die Berücksichtigung eines neu entwickelten Konzepts für Teilzeitkräfte ist wichtig für unsere zukünftige Fortbildungsplanung.


Verstärkte Einbindung der Elternschaft in das Fortbildungsgeschehen

Ein wertvoller Synergieeffekt unserer Entwicklung des schulischen Beratungsangebots ist die systematische Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern im Bemühen um ein ganzheitliches Unterstützungsangebot für unsere Schülerinnen und Schüler.

So stößt zum Beispiel unser Angebot an Elterninformation zum Thema Lerncoaching auf Interesse und impliziert die Idee einer Erweiterung des Fortbildungsgeschehens:

Eltern sollten nicht nur an Teilbereichen unserer Fortbildungsarbeit teilhaben, sondern sollten auch aktiv in die Planungen einbezogen werden. Wir könnten für die Elternschaft themenspezifische Veranstaltungen ausrichten, die ihnen und interessierten Lehrkräften im Nachmittagsbereich wichtige Erkenntnisse im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen einbringt.

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