In anbetracht der schrecklichen Kriegsbilder aus der Ukraine, entschlossen sich die Schüler:innen der SV, vor den Osterferien ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen. Sie organisierten selbständig und in kürzester Zeit eine beeindruckende Demo, die lautstark druch die Neusser Innenstadt zog.

Als wir uns als Demoleitung gestern an der Marienkirche in Neuss versammelten, kam uns kurz vor 13:00 aus dem Hauptbahnhof Neuss eine Flut an SchülerInnen entgegen. Viele waren wegen des Unwetters klitschnass, weshalb es uns umso mehr freute, dass wir mit über 200 SchülerInnen die Demo starten konnten. Begleitet von der Polizei, lauten Rufen, wie zum Beispiel „Stoppt den Krieg“ und „Wir wollen Frieden“ und vielen selbstgebastelten Plakaten zogen wir so durch die Innenstadt bis zum Rathaus. Viele Passanten applaudierten, filmten uns und feuerten uns an. Am Rathaus angekommen, fand die geplante Kundgebung statt. Dort gab es verschiedene Reden aus der Politik, der Kirche und den Lehrern. Doch besonders gefreut haben uns die zahlreichen, zum Teil spontanen und sehr emotionalen Reden der SchülerInnen. Auch die Presse war vor Ort und berichtete am nächsten Tag darüber.

Wir erhielten viele positive Rückmeldungen, darunter von einer Schülervertretung aus der Ukraine:

Liebe Anna, liebe Elisa und alle Schüler vom Gymnasium Norf in Neuss!

Mein Name ist Julia, ich bin 15 Jahre alt und lebe in der Ukraine.

Ich bin die Leiterin der Schülervertretung am katholischen Gymnasium in Ivano-Frankivsk. Das ist eine Stadt in der Westukraine, wo derzeit viele Flüchtlinge ankommen. Auch in unserer Schule sind Flüchtlinge untergebracht.

Ich habe von Eurer Demonstration für Frieden und Solidarität mit der Ukraine erfahren, die Ihr gestern in Neuss gemacht habt. Darüber freuen wir uns sehr, weil es uns zeigt, dass Euch unser Schicksal nicht gleichgültig ist.

Seit dem Beginn des Krieges wollen russische Soldaten den friedlichen ukrainischen Himmel besetzen, tausende unschuldige Zivilisten und Kinder leiden darunter. Unsere Städte werden dem Boden gleich gemacht und mit ihnen auch die ganze Ukraine. Aber ich weiß sicher, dass wir überleben werden.

Ich danke jedem von Euch, dass Ihr dieser Tragödie, die nicht nur die Ukrainer, sondern uns alle betrifft, nicht aus dem Weg geht. In Deutschland wachsen so selbstbewusste Menschen auf, die das Ausmaß des Leids der Zivilbevölkerung verstehen. Ich hoffe, dass Ihr später einmal zu uns in eine freie, unabhängige und wohlhabende Ukraine kommen könnt. Wir würden uns sehr freuen, Euch hier begrüßen zu dürfen.

Liebe Grüße aus Ivano-Frankivsk
Julia Lapina   

 

Vielen Dank, dass ihr alle dabei wart!

Eure SV

Die Fotos stammen von unserem Schüler Emilian Hahn (EF)

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