Leitmotiv des von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Jugendpolitiktags für die Schülerinnen und Schüler der Q1 und Q2 war das Stichwort „FreiRäume“.

Freiheit. Wo fängt sie an? Wo hört sie auf? Wen schränkt sie ein? Wem fällt es nicht auf?

Inhaltlich bestand der Tag aus einer guten Mischung aus Poetry Slam, frontalem Unterricht, Diskussionen und Workshops

Den ersten Gast, den wir begrüßen durften, war Spoken-Words Artistin Miedya Mahmod. Ihr Poetry Slam – Beitrag beinhaltete emotionale und zum Nachdenken anregende Perspektivwechsel, bei denen die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise in ihre Jugend genommen wurden. Ihre Leitsätze „Keine Zeit für Eskapismus“ sowie „Party Hard + Work Smart“ bleiben dabei in Erinnerung.

Der Kabarettist und Autor Marius Jung schärfte unser Verständnis von Respekt, indem er über die Komplexität von Rassismus sprach. Quintessenz seines Vortrags im Pädagogischen Zentrum war, dass Rassismus und Diskriminierung nicht nur auf Hass beruhen müssen, sondern zum Teil auch auf Unkenntnis und Ignoranz. Sätze wie „Nichts gegen Sie persönlich, aber...“ und „So einer wie du...“ führten Marius Jung zu der Erkenntnis, dass abwertende Vorurteile jedem Betroffenen seine Individualität absprechen. Die Betroffenen werden ihrer Einzigartigkeit beraubt. Sie dienen nur noch als Projektionsfläche, um dann als Vertreter ihrer „Gruppe“ für das Handeln anderer beurteilt zu werden. Dennoch räumt Marius Jung ein, dass alle Menschen Vorurteile haben und diese eben systemimmanent sind. Vorurteile sind praktisch, sparen Zeit und helfen uns häufig. Unabdinglich ist es allerdings, diese mit einer offenen Haltung zu überprüfen.

Moderierend führte Journalistin Sandra Wahle durch den Ablaufplan und leitete ebenfalls die anschließende interessante Diskussion mit den zwei weiteren Gästen Marie-Sophie Lanig (KAS-Referentin für Recht und Politik) und Justus Bobke (Sicherheitsexperte).

Im anschließenden Workshop "Diskriminierung" unter der Leitung von Marius Jung wurde uns der Begriff "Framing" als ein Prozess erklärt, der einsetzt, wenn Gefühle gegenüber einer Person auf vermeintliche Mitglieder dieser "Gruppe" projiziert werden. Herr Jungs Workshop war ein sehr augenöffnender, belehrender und im positivsten Sinne überraschender Workshop.

Die Fähigkeit von Herrn Jung, das so grausame Thema der Diskriminierung mit dem Schwerpunkt Rassismus so offen, manchmal witzig, aber immer mit dem nötigen Respekt zu behandeln, ließ mich am Ende des Tages mit dem guten Gefühl zurück, etwas gelernt zu haben.

Nach Abschluss der Workshops, die alle eine Größe von ca. 20 Schülerinnen und Schülern hatten, präsentierten jeweils zwei Ausgewählte pro Workshop die Ergebnisse des Tages. Für mich war es eine große Freude, als Marius Jung meinen Kollegen Daniel und mich fragte, ob wir dies übernehmen wollten.

Abschließend möchte ich mich im Namen des Gymnasiums Norf bei der Konrad-Adenauer-Stiftung für diesen lehrreichen Tag bedanken.

- Luca Maruccio (Q2)


Hier findet ihr den Bericht des Tages sowie weitere Fotos von der Konrad-Adenauer-Stiftung: https://www.kas.de/de/web/rheinland/veranstaltungsberichte/detail/-/content/freiraeume-deine-meine-unsere 

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